Storch 2008

Abb. 1
Abb. 1

Erstmals überwinterten zwei Störche im Machland. Einer war beringt (der Ring konnte nicht abgelesen werden), der andere Storch war das Weibchen vom Vorjahr. Bis zum 4 Jänner konnte man beide in der Umgebung von Saxen beobachten. Danach blieben beide bis zum 7.Jänner verschwunden. Am diesem Tag tauchte der beringte Storch am Badeseegelände  in Mitterkirchen und am nächsten Tag auch unser Weibchen am Horst in Saxen auf.  Nach einer Woche kam auch der beringte Storch nach Saxen zurück. Interessant ist die Tatsache, dass der beringte Storch nie den Versuch unternahm  sich auf den Horst niederzulassen, er schlief meisten auf einem Jagdhochstand zwischen Saxen und Baumgartenberg.  Seltsam war auch, dass die Beiden Anfang März noch nicht zusammen am Horst waren obwohl das Weibchen schon mit dem Horst ausbessern begonnen hat. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen nicht mehr brutfähigen Altstorch handelt, denn ein brutfähiges Weibchen kämpft um einen Horst, was hier aber nicht der Fall war.

Am 04.03.2008 kam das Männchen (Ringnummer 6485) wieder aus dem Winterquartier zurück. Sofort nach der Begrüßung kam es zu ersten Kopulationen. (Abb.1)

 

In den nächsten zwei Wochen wird der Horst ausgebessert und auch weiterhin fleißig kopuliert. Der dritte Storch ist noch immer in der Umgebung zu beobachten, zeigt auch weiterhin Desinteresse gegenüber dem Brutpaar und hält sogar einen Sicherheitsabstand, welchen der Weißstorch denn ganzen Sommer über einbehält. 

Am 24.03.2008 begann das Weibchen mit der Eiablage.  Ab dem 25.04.2008 schlüpften im Abstand von jeweils 2 Tagen vier Jungstörche. Am 26.04.2008 kam es zum ersten Angriff von Fremdstörchen.

 

Es dauerte nur eine Woche bis es zum nächsten Großangriff von Fremdstörchen am Horst kam. Diesmal  waren es sogar 7 Exemplare, die mindestens 20 Minuten lang immer wieder den Horst angriffen aber das Paar verteidigte ihr Revier erfolgreich.

 

Das Wetter war heuer ideal für die Aufzucht der Jungen. Es war nie extrem kalt und es regnete auch nicht mehrere Tage hintereinander. Durch dieses wechselhafte Wetter gab es genug Nahrung und die Jungen gediehen prächtig. Dies merkt man auch, wenn man die Gewichtsdaten mit dem Vorjahr vergleicht, denn heuer sind die Jungen um gut das doppelte schwerer. 

Abb.2
Abb.2

Am 28.05.2008 beringte Helmut Kemethofer und ich  die vier Jungstörche. Wir wogen die Kleinen und nahmen auch die Schwungfederlängen ab.  (Abb.2)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ringnummer

Gewicht

Schwungfedernlänge

A 963

3,0 kg

7   cm

A 964

3,5 kg

8   cm

A 965

2,4 kg

6,5 cm

A 966

2.0 kg

5,0 cm

 

Abb.3
Abb.3

Die ersten Ausflüge der Jungen (Abb.3 u. 4) erfolgten am 01.07.2008. Am 15.07.2008 verunglückte der juv. Storch mit der Ringnummer A 966  an einer Mittelspannungs-Freileitung  die von Saxen Richtung Süden verläuft. Die Verletzungen waren beträchtlich. Die gesamten Hautpartien an den Beinen waren bis auf die Knochen weggeschmort. Im Brustbereich sah man die Eintrittsstelle des Stromes und der Kopf war voller Blut. Die Kopfverletzung dürfte durch den Absturz verursacht worden sein. 

Abb.4
Abb.4

 

 

 

Der Wegzug ins  Winterquartier erfolgte am 06.08.2008. Die Altstörche verließen das Brutgebiet am 23.09.2008.