Saxen 2017
Ankunft des Männchens war wie in den letzten Jahren im Februar und zwar am 21.02.2017. Ein
Monat später am 24.03.2017 traf auch das Weibchen im Brutgebiet ein. Ein Trupp von 8 Weißstörchen zogen am 01.04.2017 über den Horst Richtung Westen.
Brutbeginn war am 05.04.2017. Am 07.05.2017 schlüpfte das erste Storchenküken. Es sind auch heuer wieder 5 Jungstörche geschlüpft, es hatten aber nur 3 überlebt. Zwei Wochen nach dem Schlüpfen am
23.05.2017 wurde der erste Junge aus dem Nest geworfen und 3 Tage später am 26.05.2017 auch der Zweite. Die Ursache lag diesmal nicht an einer Schlechtwetterperiode sonder an Nahrungsmangel. Um
fünf Jungstörche in den ersten Wochen mit genügend Nahrung zu versorgen bedarf es schon einiges an Kleinnahrung wie Regenwürmer und Insekten. Mäuse und Amphibien sind noch nicht als Futter relevant, da diese nicht verschlungen werden können, wie ich selbst beobachten konnte. Es wurde versucht eine kleine Ringelnatter zu fressen, was aber nicht gelang und der Altvogel größte Mühe hatte die Schlange wieder aus
dem Rachen des Jungvogels zu ziehen. Der Junge war nach dieser Prozedur ziemlich fertig und brauchte eine Stunde bis er sich wieder einigermaßen erholt hatte. Das Problem ist, dass zur
Nahrungssuche größerer Entfernungen zurückgelegt werden müssen, weil Kleinnahrung meist nur auf Wiesen zu finden sind und diese eben nicht mehr in unmittelbarer Umgebung vom Horst zu finden sind.
Am 01.06.2017 beringte ich die Jungstörche. Am 18.07.2017 verließen die Jungen erstmals den Horst. Am 04.08.2017 wurde am Vormittag vom Klärwärter ein Jungstorch völlig erschöpft im Klärbecken
gefunden. Er verständigte mich und ich sah mir den Weißstorch an. Zum Glück hatte er außer Abschürfungen keine gröberen Verletzungen. Er war vollständig durchnässt und der Wärter hatte schon
versucht ihn mit einem Föhn zu trocknen. Ich musste mich um eine Unterkunft umschauen. Ich konnte den Storch für einen Tag und eine Nacht in einem Laufentenstall unterbringen. Am nächsten Tag war er wieder soweit bei Kräften, dass wir ihn auf einem Feld frei lassen konnten. Erst spät abends, kurz vor Einbruch der
Dunkelheit, flog er zum Horst. Die nächsten 2 Tage verbrachte er fast ausschließlich am Horst. Es dürfte doch noch ziemlich geschockt gewesen sein. Am 08.08.2017 normalisierte sich die Lage
wieder und er war mit seinen Geschwistern unterwegs. Die 3 Jungstörche und das Weibchen verließen das Brutgebiet am 20.08.2017. Das Männchen war ab
dem 26.10.2017 nicht mehr zu beobachten. Ich möchte mich bei den zwei Helfern (Hr. Lettner und Fr. Strasser) der Rettungsaktion bedanken, die so
kooperativ mit mir zusammen gearbeitet haben und so die Rettung des Jungstorches überhaupt ermöglicht haben.