Die Schleiereule (Tyto alba)
Das Vorkommen eines Schleiereulenpärchens bei Mitterkirchen Gang galt bis Sommer 2006 als gesichert. Bruterfolg konnte leider noch keiner nachgewiesen werden. Der hohe Grünlandanteil im Gebiet und die halboffenstehenden Nebengebäude der Gehöfte bieten der Schleiereule ein optimales Nahrungs-angebot und zahlreiche Unterschlupfmöglichkeiten. Durch Holzstöße, Erdhügel und Strommasten sind die Ansitzwarten gegeben.
Es wurden bereits 13 Schleiereulenkasten mit passender Einflugöffnung im Machland angebracht. In einem der Kästen hat sich bereits der Waldkauz eingenistet und gebrütet. Die Kästen werden regelmäßig kontrolliert, doch leider stellte sich noch kein Bruterfolg ein.
Die Schleiereule ist ein ausgeprägter Kulturfolger, benötigt eine halboffene, strukturreiche Kulturlandschaft. Nist- und Schlafplätze sind Kirchtürme, landwirtschaftliche Nebengebäude und Taubenschläge mit offenen Einflugsmöglichkeiten. Das Dauergrünland mit seinen Bewohnern (Mäuse, Frösche, Reptilien, Insekten) bildet die Nahrungsquelle der Schleiereule.
Vor allem die Intensivierung in der Landwirtschaft setzt der Schleiereule zu. Der Rückgang von Dauergrünlandflächen und der extensiven Nutzung dieser Flächen schränkt das Nahrungsangebot der Schleiereule empfindlich ein. Landschaftsstrukturen wie Raine, Bachufergehölze oder Hecken sind weitere Nahrungsquellen, welche der Intensivierung der Landwirtschaft zum Opfer fallen. Bei der Renovierung von Gebäuden werden oft Einflugsöffnungen verschlossen und die Schleiereule gelangt nicht mehr zu ihren Brut- und Unterschlupfstätten.
Früher war das Getreide bei den Höfen für Mäuse leicht zugänglich und damit ein gefundenes Fressen für den Winter. Bei natürlichen Extremwinterereignissen konnten die Schleiereulen dann von den Mäusen in den Getreidelagern leben und den Winter leichter überstehen.
Die Schleiereule benötigt Ihre Hilfe!
Sie haben einen Stall oder eine Scheune? Wenn sie Brut- und Ruheplätze für die Schleiereule schaffen wollen bzw. wenn Sie einen Schleiereule gesehen oder gehört haben
- melden sie sich bitte.
Georg Kaindl